Wie entwickeln Kinder ihre Persönlichkeit?

Bereits in den ersten Lebensmonaten entwickeln Babys ihre eigene Persönlichkeit. Sie zeigen typische Eigenschaften in ihrem Verhalten, ihrem Aktivitätsniveau und ihrer Empfindlichkeit gegenüber Reizen.

Es ist der erste kohärente Gedanke, den man hat, der dann dazu führt: „Wie kommt es, dass ich dieses Kind habe, und es ist überhaupt nicht wie ich?“ Eltern betrachten ihr Kind viel zu oft als einen Fremdkörper – dabei sollten sie das gar nicht tun. Die Persönlichkeit des Kindes war schon vor der Geburt in der Mutter vorhanden. Was es jetzt braucht, ist vielmehr, verstanden zu werden.“

Sie kennen diese Situation wahrscheinlich: Ein Zweijähriger beißt und kickt, der Fünfjährige liebt es, Rätsel zu lösen oder sechsjährige Mädchen sind einfach viel besser in Mathe als die Jungen. Warum schneiden Mädchen in der Schule besser ab als Jungen? Liegt es an einem Vater, der lange arbeitet? Oder liegt es vielleicht daran, dass die Mutter mit den Kindern zu Hause geblieben ist? Oder ist es einfach so, dass die Gene es so wollen?

Vieles ist im genetischen Code verankert und kann daher nicht geändert werden. Aber es ist auch nicht angebracht, die eigene Rolle bei der Prägung eines Kindes völlig außer Acht zu lassen. Psychologin Claudia Friedrich erklärt: „Die Forschung zeigt, dass ein Baby mit jeder Stunde Kuscheln vertrauensvoller wird, während weniger Kuscheln zum gegenteiligen Effekt führt.“ Und weiter: „Schüchternheit kann man schützen. Wenn Sie mit Ihrem Kind Kontakt aufnehmen wollen, muss es sich in sozialen Begegnungen so wohl wie möglich fühlen.“

Was bedeutet das für Eltern? Sie sollten niemals versuchen, ihren Kindern ihre eigenen Werte aufzudrängen, genauso wenig wie sie sich von anderen nach dem Verhalten ihrer Kinder beurteilen lassen sollten. „Zweijährige sind noch nicht entscheidungs- und urteilsfähig, erst mit vier Jahren, wenn das Kind ein Selbstbewusstsein entwickelt hat, kann es Entscheidungen treffen“, so Friedrich weiter.

Es geht also um Erziehung und Natur – der Mensch ist sowohl ein Produkt seiner Umwelt als auch seiner Gene. Eltern sollten sich durch unterschiedliche Eigenschaften ihrer Kinder nicht beunruhigen lassen, sondern sie als Individualität anerkennen. Von da an ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass keine der beiden Arten auf Kosten der anderen dominiert.

Lassen Sie das Temperament Ihres Kindes zu und Sie werden es nicht bereuen – es bringt etwas mit. Versuchen Sie zu verstehen, wie Sie ihre Stärken im täglichen Leben nutzen und die positiven Aspekte ihres Charakters verstärken können. So hat jedes Kind eine Chance zur persönlichen Entwicklung – mit der Unterstützung seiner Familie.

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